Das „Wunder von José“ kann wieder sprechen – Abschluss des Notfallpädagogischen Langzeit-Projekts auf den Philippinen

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Dort wo 2013 Taifun “Haiyan” auf dem Inselstaat die schlimmsten Schäden anrichtete, bauten die „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners“ drei „Child Friendly Spaces“ auf. Hier finden seitdem tägliche notfallpädagogische Angebote für ca. 200 Kinder statt. Kinder, denen der Sturm Geschwister oder Elternteile genommen hat oder die unter den schrecklichen Erlebnissen der Zerstörung gelitten haben. In mehreren Folge-Einsätzen wurden Mitarbeiter vor Ort in den Methoden der Notfallpädagogik aus- und weitergebildet.
Der im Dezember stattfindende, sechste Einsatz bildete nun den Abschluss und die Übergabe des Projekts in die Hände der lokalen Fachkräfte.

Es ist viel geleistet worden, in den letzten drei Jahren und den Kindern geht es heute viel besser. Am deutlichsten wird das wohl am sogenannten „Wunder von St. José“. Ein damals etwa dreijähriges Kind, dessen Eltern nicht überlebten. Erst Tage nach dem Sturm wurde es in den Schlammmassen gefunden und konnte wie durch ein Wunder lebend geborgen werden. Es forderte die ganze Aufmerksamkeit der Helfer, schrie mitunter die ganze Zeit. Und trotzdem ließ es niemanden an sich heran, sprach nicht, interagierte nicht. Ganz anderS jetzt. Es ist zwar ein zurückhaltendes, ruhiges Kind, ist aber mit strahlenden Augen bei den Spielen und Aktionen dabei. Und seit wenigen Monaten spricht es sogar wieder!
Erlebnisse wie dieses zeigen immer wieder, wie wertvoll und heilend die Notfallpädagogik sein kann und wie wichtig die kontinuierliche Unterstützung ist, die regelmäßige und nachhaltige Angebote für die betroffenen Kinder ermöglicht.

Fährt man nun durch Tacloban, eine Stadt, die besonders hart vom Taifun getroffen wurde, zeigt sich: Es ist wieder „Normalität“ eingekehrt. Die Häuser stehen wieder, die Wellblechhütten auch, das Leben geht seinen gewohnten Gang. Ein „Notfall“ besteht hier nicht mehr.
Die „Child Friendly Spaces“ sind schöne, ästhetische und gepflegte Plätze. Alles ist gut organisiert und läuft reibungslos. Die enge Beziehung zwischen den Kinder und ihren Bezugspersonen ist in allem sichtbar. Und so konnte das Projekt von den Notfallpädagogen mit dem besten Gefühl und der Gewissheit, es in gute Hände zu übergeben, abgeschlossen werden.

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Die Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. fördern weltweit Initiativen eines freien Bildungswesens. Seit 1971 setzen sie sich für die Waldorfpädagogik und für Freiheit im Bildungswesen ein. Seit 1993 organisiert und betreut das Büro in Karlsruhe internationale Freiwilligendienste in aller Welt und ermöglichte bislang über 20.000 Menschen einen sozialen Dienst in über 350 Projekten in mehr als 60 Ländern. Zurzeit nehmen jährlich fast 2.000 junge Menschen an den Programmen teil. Seit Sommer 2011 können Interessierte über den Verein auch einen 12-monatigen Freiwilligendienst in anthroposophischen Einrichtungen in Deutschland leisten.
Seit 2006 sind die Freunde der Erziehungskunst im Bereich „Notfallpädagogik“ tätig. In Folge von kriegerischen Auseinandersetzungen und Naturkatastrophen arbeiteten sie bislang mit psychotraumatisierten Kindern und Jugendlichen im Libanon (2006), China (2008 und 2013), Indonesien (2009), Haiti (2010), Kirgisistan (2010), Japan (2011) und Kenia (2012 – 2013), Bosnien und Herzegowina (2014), Griechenland (2015), Slowenien (2015), Nepal (2015-2016), Ecuador (2016), Gaza (2009 – 2016), Philippinen (2013-2016), Haiti (2016) und Kurdistan-Irak (seit 2013).

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