Oxfam: Supermärkte müssen gefährliche Pestizide stoppen

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[ P R E S S E – I N F O ]

Studie belegt drastisch erhöhtes Krebsrisiko durch Pestizide im konventionellen Anbau von Bananen. Oxfam fordert Umdenken der Branche

Berlin, 08. Februar 2017. Aktuelle Untersuchungen belegen erschreckend deutlich ein massiv erhöhtes Krebsrisiko von Arbeitern auf konventionellen Bananenplantagen. Anlässlich der Fruit Logistica Messe für Obst und Gemüse fordert Oxfam ein Umdenken der Branche: Als krebserregend eingestufte Pestizide sollten nicht mehr eingesetzt werden. Dazu müssen Supermärkte auch ihre Lieferanten verpflichten.

Bei der Fruit Logistica Messe treffen sich ab heute Unternehmen aus allen Bereichen der Obst- und Gemüsebranche. Anlässlich dieses Branchentreffens fordert die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam, endlich den Schutz der Menschen auf Plantagen in den Erzeugerländern an erste Stelle zu setzen. Die großen deutschen Supermarktketten sollten ihre Lieferanten verpflichten, hochgiftige Pestizide, die von Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation WHO als vermutlich krebserregend eingestuft werden, nicht mehr zu verwenden.

Studie belegt deutlich gesteigertes Krebsrisiko

Die Dringlichkeit der Oxfam-Forderungen belegt eine aktuelle Studie der Organisation ÄrztInnen für gesunde Umwelt (AEGU). Der Verfasser Dr. Hans-Peter Hutter untersuchte Arbeiter auf konventionellen und ökologischen Bananen-Plantagen in Ecuador auf Zellveränderungen. Mit schockierend deutlichen Ergebnissen: Von acht typischen Kernanomalien oder Markern, die auf ein erhöhtes Krebsrisiko hindeuten, waren bei Arbeitern im konventionellen Anbau alle deutlich erhöht, teils um bis zu 155 Prozent. Damit haben diese Menschen ein vielfach höheres Risiko, an Krebsarten wie dem Non-Hodgkin Syndrom oder Leukämie zu erkranken, als Arbeiter im ökologischen Landbau.

Umdenken der Branche nötiger denn je

Arbeiter/innen auf den Bananen- und Ananasplantagen in Ecuador und Costa Rica leiden massiv unter dem fehlenden Schutz vor hochgiftigen Pestiziden und fehlenden Arbeitsrechten. In der Kampagne „Make Fruit Fair!“ setzt sich Oxfam für ihre Rechte ein. „Die Studie ist ein weiterer Beleg, dass die Umstände auf den Plantagen dringend verbessert werden müssen“, sagt Frank Braßel, Leiter der „Make Fruit Fair!“-Kampagne. „Die Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter wird durch krebserregende Pestizide systematisch aufs Spiel gesetzt. Die gesamte Branche muss umdenken. Hochgiftige Pestizide, die Menschenleben gefährden, dürfen Aldi, Edeka, Lidl und Rewe nicht egal sein.“

Hintergrund:

Die vollständige Studie zum Krebsrisiko bei Arbeitern im auf konventionellen Plantagen finden Sie unter http://oxf.am/ZbwK.
Neben dem langfristig erhöhten Krebsrisiko haben die Pestizide diverse akute gesundheitliche Folgen für die Arbeiter. In einer weiteren AEGU Studie werden Vergiftungen, Hautreizungen und weitere Symptome der Arbeiter aufgeführt. Mehr Infos unter https://oxfam.box.com/v/pestizidstudie-krebsrisiko.
Die Oxfam-Studie zur Mitverantwortung deutscher Supermärkte für menschenunwürdige Zustände in der Ananas- und Bananenproduktion in Costa Rica und Ecuador gibt es unter https://www.oxfam.de/ueber-uns/publikationen/suesse-fruechte-bittere-wahrheit.

Hinweis an die Redaktion:

Am 09. Februar um 09:30 Uhr nimmt Frank Braßel, Leiter der Make Fruit Fair!-Kampagne, an einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Fruit Logistica teil, bei der das Aktionsbündnis für nachhaltige Bananen vorgestellt wird. Im Anschluss steht er für Interviews gerne zur Verfügung.

Pressekontakt:

Nikolai Link, Tel.: 030-45 30 69 712, E-Mail: nlink@oxfam.de.

Oxfam ist eine internationale Nothilfe- und Entwicklungsorganisation, die weltweit Menschen mobilisiert, um Armut aus eigener Kraft zu überwinden. Dafür arbeiten im Oxfam-Verbund 19 Oxfam-Organisationen Seite an Seite mit rund 3.500 lokalen Partnern in mehr als 90 Ländern.

Mehr unter www.oxfam.de

Oxfam Deutschland e.V.
Am Köllnischen Park 1
10179 Berlin

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